Dienstag, 21. Juni 2016

4. Etappe Nordamerika

Die letzte Etappe 2016 führte Urs von Winnipeg nach NYC. Zur Akklimatisation legten wir einen zweitägigen Halt am Lac des Mille Lacs ein. Hier gönnten wir dem leicht angeschlagenen Landy eine Pause und erkundeten den See per Boot. 



Über Thunder Bay gings weiter, immer dem Nordufer des Lake Superior entlang. Gecampt wurde fast ausschliesslich in den meist einfachen aber sehr schönen State Parks. Bei Sault Ste. Marie rollte Urs wieder in den USA ein. Es folgte ein Ausflug auf das autofreie Mackinac Island im Bundesstaat Michigan. Ehe wir Michigan wieder Richtung Pennsylvania verliessen, hatten wir in fast allen Great Lakes (Superior, Michigan, Huron und Erie) einmal gebadet. 







Ab nun folgte der nostalgische Teil der Reise – ein Besuch in Stephans alter Schule. Ein Wiedersehen nach 26 Jahren! Auf dem Weg zu Team 5 folgte noch ein Besuch im historischen Gettysburg. Und dann war es so weit. Urs und das Motorhome von Team 5 trafen sich auf einem ländlichen Campinplatz nördlich von New York. Es folgte eine gemeinsame Reise nach Cape Cod, ehe Urs wieder Big Apple ansteuerte und sich unter die unzähligen gelben Cabs mischte.  Er fand direkt am Central Park in Manhatten einen Rastplatz, während Team 4 und 5 die Stadt erkundeten. Ein letztes Bier im Central Park setzte den Schlusspunkt für Team 4. 

Team 5 machte noch einen einwöchigen Abstecher nach Boston und tauschte dafür sein Wohnmobil gegen Urs ein. Urs hatte eine lange Reise hinter sich, was sich auch an seinem Motorengeräusch immer deutlicher ausmachen liess. Müde und angeschlagen, aber zielsicher, lief er letztlich im Containerterminal in Newark ein, um die Reise über den Teich, zurück nach Europa anzutreten. Dort wartet die wohlverdiente Generalüberholung auf ihn. Ein grosses Weltumrundungsabenteuer ist zu ende. Es werden viele weitere folgen!

Freitag, 7. August 2015

3. Etappe Nordamerika - Bericht 2

Von nun an gings ostwärts und wir verliessen die Rockies entlang einem Fluss durch ein gewaltiges Tal. Die Gegend wurde zunehmend flach und wir entschieden, entlang dem Fuss der Rockies etwas südwärts zu fahren. Ein Campground am Cowlake bot knapp noch Platz für uns. Jeder Canadier schien mit Camper und Boot hier zu sein - dennoch verirrte sich inmitten des Nachmittags ein Reh zwischen die Wagenburgen.



 Am nächsten Tag führte uns die Südroute über spektakuläre Forststrassen, welche uns aber wegen der starken Hitze und der vergangenen Probleme mit Urs nicht so richtig gefallen wollten. Wir hatten keine Lust in einem dieser Wälder "liegenzubleiben". Aufatmend erreichten wir einen Campingplatz auf einer Range mit See, wo wir trotz einer Art Wasserratten ein abkühlendes Bad nahmen.



 Urs bekam die Hitze noch immer nicht gut und fing nach längeren Fahrten zu stottern an und stellte dann jeweils ganz ab, egal ob auf dem Highway oder 10 Meter vor dem Campground. So liessen wir eine Fahrt nach Calgary aus, was wir nicht all zu sehr bereuten.


 Von nun an folgten wur dem Transcanadien Highway. Mir wurde sofort klar, warum es amerikanische Automobilhersteller waren, welche Tempomat, Becherhalter und Klimaanlagen zum automobilen Standart machten. Die Ebenen waren beängstigend unendlich - was wir am Abend einem der vielen First Nation Angestellten des Campgrounds erzählten. Er meinte nur, die Prärie sei voller Leben und "noises": you just have to hear with your heart!



 Es folgte eine Motelnacht in Medicine Hat... Einer Stadt inmitten der Prärie. Nicht wirklich weiter bemerkenswert.


Endlich wurde es wieder grüner und die Farmerflächen wurden durch etliche grüne Ranches mit Pferden, Büffeln und Kühen abgelöst. Mit Moose Jaw fanden wir eine coole Stadt, von welcher aus gar Al Capone in den underground tunnels seine Schmugglergeschäfte in die nahen Staaten organisiert haben soll. Zudem gabs einen Campground mit River und vielen Canadiern, welche uns - wie fast immer - neugierig umringten und uns auch zu sich ans Grossfamilienfeuer einluden. Einmal mehr: beeindruckend, die Gastfreundschaft und Offenheit.

Moosomin bot einen Provincial Park mit Campground. Wie in einer Badi campten wir - fast alleine - auf einer grünen Wiese am See. Dies war zugleich unsere letzte Zeltnacht, denn schlechtes Wetter kündigte sich an und wir wollten das Zelt gesäubert und trocken für Team 4 verpacken können.




Wir waren kurz vor Winnipeg, unsrem Zielort für die Übergabe von Urs. Nach einer letzten Motelnacht in einem kalten Zimmer entschlossen wir am Folgetag, noch Winnipeg Beach und Gimli - bei den Seen nördlich von Winnipeg - zu besuchen. Auf der Fahrt dahin begann das Wetter sich aber leider zu verschlechtern, weshalb wir auf die geplante Nacht am "Meer" verzichteten. Stattdessen fuhren wir in strömendem Regen die letzten Kilometer nach Winnipeg, wo wir Urs direkt vor dem ****-Hotel the Fort Garry parkierten. WIR WAREN AM ZIEL.




Hier brachten wir Urs wieder richtig auf Vordermann (Blinkanlage, defekte Lämplis etc) und organisierten einen Schweisser, der uns das Spare Wheel endlich wieder hinten am Auto anbringen liess. Es folgte eine Dusche für URS und alles ist parat für TEAM 4.




Good luck TEAM 4 und danke Urs für die treuen Dienste. Ein weiterer Teil unseres Abenteuers der Weltumrundung ist erfolgreich gelungen - mit vielen unvergesslichen Erinnerungen an ein grosssrtiges Land, eine beeindruchende Landschaft und viele, viele nette Bekanntschaften. Schön, die Welt so erleben und erfahren zu dürfen! 

Montag, 3. August 2015

3. Etappe Nordamerika - Bericht 1

Die Freude war riesig am Flughafen von Vancouver Kathrin, Marco und Urs als Empfangskomitee zu treffen. Danach gings in "unsere" Wohnung im 26. Stock, von wo aus wir während 2 Tagen die trendige Stadt am Pazifik erkundeten... Bei Temperaturen weit über 30 Grad.
  


Danach hiess es Abschied nehmen und wir fuhren unseren ersten Campground in Squamish an.



Der nächste Tag begrüsste uns noch heisser und uns standen höhenmässig grosse Herausforderungen bevor. Urs hatte grosse Mühe und es brauchte ab und zu Kühl-stops für den zur Überhitzung neigenden V8. Etwas konnte nicht stimmen.


Unsere Anstrengungen und Mühen wurden aber mit einem kleinen Campingplatz direkt am See belohnt.

Am nächsten Tag wäre green Lake angesagt gewesen, doch wir wollten den Landy checken lassen und steuerten so die "Stadt" Cache Creek an, wo wir eine Garage fanden.
Die Mechaniker waren erwartungsgemäss überfordert. Es gab neues Kühlmittel anstelle der von uns in der Zwischenzeit verwässerten Brühe. Das wars... Wenigstens alle Ölstände, insbesondere der Getriebe, wurden noch geprüft.


Langsam und Vorsichtig ging es weiter in das Okanagan Valley zum Swan Lake, einer unwirklichen Gegend - eine Mischung aus Wallis und Tessin, inmitten von Canada bei 35 Grad und umsäumt von Waldbränden.


Danach weiter mit Fährüberquerung (der Einweiser auf der Fähre entpuppte sich als ausgewanderter Deutscher mit viel Sympathie für uns Canada bereisende Schweizer) in die Berge - immer die Wassertemperatur im Auge haltend - zu einem Bergsee nahe der Hippietown Nelson. Der See sieht kalt aus - ein Schwumm war aber, sogar morgends, alleweil drin.



Noch immer hatten wir keine Wildtiere gesehen, trotz vieler Strassen abseits der Haupttouristenströme. Dies sollte sich auch am nächsten Tag nicht ändern. Eine Ghost City, in welcher einst Silber abgebaut wurde, vermochte unsere Abenteuerlust zu befriedigen. Wie in einem alten Film - nur rostet und fault alles vor sich hin.


Der Zeltplatz - erneut an einem See - aber bei merklich schlechterem Wetter, bot uns neue Eindrücke dieses wundervollen Landes mit seiner mächtigen Natur. Bislang ganz ohne Regen :-)


Doch der Regen kündigte sich an, weshalb in Revelstok zum ersten Mal ein Motel unser Nachtlager war. Und ausgerechnet auf dem nächtlichen Spatziergang zurück vom Restaurant durch das Städtchen wurden wir auf zwei herumtreibende Bären hingewiesen... und habens überlebt.

Radium Hot Springs war unsere Adresse für den nächsten Tag. Nach einer eher kalten Nacht auf einem dortigen Zeltplatz - wo wir aber gänzlich von Regen verschont wurden - freuten wir uns auf die heissen Quellen im Nationalpark. Besser als die ALTEN Bäder in Baden waren diese jedoch auch nicht. Dafür heisser.


Von nun an durch die Rocky Mountains! Dank der kühlen Temperaturen blieb auch Urs cool. Lake Louis wie auch Morain Lake waren total mit Touristen überlaufen und entsprachen nicht unseren Ferienvorstellungen - wenn sie beide auch unbestrittenermassen wunderschön waren. Wir "flüchteten" nach Field, wo wir eine superschöne Blockhütte in Form eines sympathischen Hotels vorfanden... Mit einem Ur-Landy im Hinterhof :-)))) welchen auch schon Team 2 angetroffen haben muss. Zufälle... In einem so grossen Land! Und nicht der einzige. Unsere sympathischen Campnachbarn vom Swan Lake haben auf ihrer Rückfahrt nach Calgary genau am gleichen Ort einen Stop eingelegt. Am nächsten Tag wagten wir einem Ausflug zu Fuss in die Wälder, begleitet von der Angst, einen Bären zu sehen, angetrieben vom Wunsch einen Wasserfall zu sehen. Der Wasserfall war eher durchschnittlich, dafür blieb uns Meister Petz vom Leib und wir erreichten einen grossartigen Aussichtspunkt weitab der Massen.




Danach eine Lange fahrt inmitten der Rockies bis nach Jasper. Das Wetter änderte von Stunde zu Stunde, mal Regen, mal 20 Grad mit Sonne. Wir entschieden ein Motel zu nehmen.


Am nächsten Morgen ein Schreck: Kühlwasserlache unter dem Auto. Garage suchen... Ausser einem todsympathischen Azubi konnte sich niemand um uns kümmern, aber am nächsten Morgen versprach der Chef, Zeit für uns zu haben. Also blieben wir notgedrungen in Jasper. Eine River Raffting Tour zeigte uns eindrücklich die wunderschöne Berglandschaft aus einer anderen Perspektive... Und eine Herde männlicher Hirsche, dabei den Fluss zu überqueren. Zudem entschieden wir zu campen: endlich war das Feuerverbot aufgehoben und wir konnten grillieren.



Die Reparatur nahm viel Zeit in Anspruch: Urs war mit nur 4 oder 5 Zylindern gefahren, ein Kühlschlauch und die Kerzen sowie ein Ventil des Kühlsystems wurden ersetzt. Danach los... Und unterwegs wurden wir mit der Sichtung eines Schwarzbären belohnt. Vor unserer Blockhütte machten wir bei passender Aussentemperatur ein echtes SCHWEIZER Fondue.


Soweit kann folgendes gesagt werden: die Canadier sind ein liebenswertes und sehr zugänglich und offenes Volk. Kein Stop, kein Tanken, kein Zeltaufstellen ohne dass wir nicht sofort angesprochen worden wären. Sei es wegen dem Auto, dem Zelt oder einfach so. Zudem: jeder Canadier scheint ein Camper zu sein, meist mit Riesentrailer und Boot, Wohnmobile oft mit einem Auto ANGEHÄNGT. So treffen sie sich auch zu Familienfeiern oder Klassentreffen, zu denen wir immer gleich miteingeladen wurden.

Wir sind gespannt, wohin uns Urs noch bringen wird. Von den Rockies sind wir auch als Alpenvolk auf jeden Fall mehr als beeindruckt. It's awesome!

Sonntag, 2. August 2015

2. Etappe Nordamerika - Calgary bis Vancouver



Das Team 2 landete planmässig in Calgary und traf kurz darauf das Team 1. Das Team 1 sprühte nur so von Energie und erzählte fast schon euphorisch von den Erlebnissen mit Urs. Das Team 2 litt derweil noch etwas an den Folgen der langen Reise. Nichtdestotrotz wollte es so schnell wie möglich Urs kennen lernen. Da stand er, auf einem Parkplatz inmitten der Grossstadt Calgary. Die Begrüssung viel herzlich aus. Schnell waren die wichtigsten Dinge erklärt und schon ging es los auf eine erste Erkundungstour zu viert.
















Am nächsten Tag hiess es für das Team 1 Abschied nehmen. Das Team 2 genoss noch einen weiteren Tag in Calgary, ehe es sich auf den Weg in Richtung Rocky Mountains machte.

Abschleppen auf dem Highway kurz nach Calgary
Kaum aus der Stadt heraus, stellte Urs das Team 2 auf die Probe. Was passiert, wenn ich stehen bleibe? Wird das Team 2 zu mir halten? Das Team 2 hielt zu Urs und liess ihn in eine Garage abschleppen.


Nach zirka zwei Stunden stand die Diagnose fest.
Der Zündkerzenkranz musste geschliffen werden und die Zündkerzen mussten ersetzt werden.

Restaurant "Truffle Pics"
Noch am selben Tag ging die Reise weiter.

Field; Treffen mit dem Landi-Fan!












Die erstenennenswerte Station war der Yoho NP. Auf einem wunderschönen Plätzchen auf dem Kicking Horse Campground stellte das Team 2 das erste Mal das Zelt auf. Offenbar nicht allzu schlecht, denn es vermochte dem gewaltigen Gewitter in der Nacht standzuhalten.



Die Mitglieder des Teams 2 blieben trocken und vor allem unversehrt. Der Spaziergang um den Emerald Lake sowie Burger und Bier im Truffle Pics (inklusive das Treffen mit einem Landi-Fan) waren die Highlights dieser Station.

Emerald Lake

Box Lake Campground
Die Reise ging weiter über Revelstoke, Shelter Bay nach Nakup. In Nakup besuchte das Team 2 trotz grosser Hitze ein Thermalbad. Für Badener ist das ja schliesslich kein Problem.
Box Lake Campground

Kurz nach Nakup entdeckte das Team 2 dann per Zufall seinen Lieblings-campground.
Er befand sich unmittelbar am Box Lake. Urs konnte man sogar vom Kanu aus sehen.
Box Lake
Das Team 2 fuhr weiter über New Denver, Nelson, Creston nach Cranbrook. Die Mitglieder des Teams 2 sind sich sicher, dass sie dort in der Nacht einen Bären gehört haben, der um Urs herum geschlichen ist.
Nelson
Premier Lake

Eine Schotterstrasse führte das Team 2 sodann zum Premierlake. Sehr empfehlenswert.













Als nächstes ging es in die berühmten Banff- und Jasper NP’s. Die Seen sind wundervoll, die Gletscher atemberaubend. Dem Team 2 hatte es aber definitiv zu viele Touristen. 

Bow Lake im Banff



















Dazu kam, dass Urs in Jasper aufgrund der grossen Hitze etwas kränkelte. Die Anteilnahme der Daheimgebliebenen sowie der anderen Touristen war überwältigend. Das half Urs bestimmt, schnell wieder auf die Beine bzw. Räder zu kommen. Am nächsten Tag war er bereits wieder fit und die Reise konnte weiter gehen.

Moskitogreek Campground in Banff


Hitzestau bei Urs; Wapiti Campground in Jasper


















Wells Gray PP hiess die nächste Station. Fern ab von den Touristenströmen brachte Urs das Team 2 auf einer Schotterstrasse in die Mitte des Parks. Das Team 2 war von der Schönheit der Natur derart überwältigt, dass es erstmals mehr als eine Nacht am selben Ort blieb.


Wells Gray Provincal Park




















Die Reise führte weiter entlang des Green Lakes, über 70 Mile House, Lillooet und Whistler nach Horseshoe Bay. 


Forest Campground nach Lillooet Richtung Whistler














Telegraph Cove

Dort wurde Urs auf die Fähre nach Vancouver Island verfrachtet.
Für die letzten Tage stand Whale Watching in Telegraph Cove auf dem Programm.






Burger & Bier & Ceaser-Pause auf Vancouver Island




Und dann war die Zeit des Teams 2 bereits wieder abgelaufen. Es war Zeit, Urs Team 3 zu übergeben. Team 2 fuhr nach Vancouver.

Team 3 begrüsst Urs herzlich!


















Vancouver; ...finde Urs!



Es bezog ein Appartement im 26sten Stock eines Hochhauses. Das Beste daran war zweifellos die Aussicht. Vom Wohnzimmer aus konnte man jederzeit Urs sehen, der auf einem Parkplatz auf das Team 3 wartete.

Die Parkbusse ging an den Halter mit dem Nummernschild BC 502 938, das Urs auf seiner abenteuerlichen Reise als Andenken geschenkt bekommen hat.














Die Reise war ein super Erlebnis. Das Team 2 hatte nicht zuletzt dank Urs viele nette Begegnungen. Danke Urs!